Moin,
William geht es sehr gut. Die Häuser werden meines Wissens nach nur noch privat vermietet. Eins hat er während Corona sogar verkauft und mietet es für die Saison vom neuen Eigentümer zurück. Zudem hängt ein Schild dran, dass es (wieder) zu verkaufen ist. Unsere Anreise verlief sehr gut. Göteborg ist etwas holprig. Zur Rushhour möchte ich da lieber nicht durch müssen. Der Rest der E 6 bzw. E 3 war top.
Der Wettergott hat uns auf Ylvingen leider etwas im Stich gelassen. Der Wind hat täglich um mindestens 180 Grad gedreht, wodurch wir uns ständig neu orientieren mussten. Wo gestern noch ein paar Fische standen, war heute alles kahl. Am dritten Tag kam noch Regen hinzu. Allgemein muss ich sagen, dass ich dort noch nie so wenig Dorsch geangelt habe. Die meisten waren zudem nur zwischen 40 und 70 cm. Wir hatten vielleicht 4 oder 5 um die 90 cm. Die Lachsfarm auf Igeroya macht ein Jahr Zwangspause, wodurch keine Pellets mehr durch die Netze sickern und die sonst üblicherweise gestapelt stehenden Köhler nicht da waren. Für Pollak war es wohl noch zu kalt. Die üblichen Plätze brachten keinen Erfolg. Butt haben wir reichlich als Nachläufer gesehen, hatten zwei Aussteiger und leider nur einen von 90 cm anlanden können. Das einzige, was wirklich in Massen vorhanden war, waren handlange Seelachse, an jeder Kante und auf jedem Berg.
William meint, dass der Dorsch in den letzten Jahren deutlich zurück gegangen ist. Einig seiner Freunde hätten bereits ihre Kutter verkauft.
Bei all den abwärtstrendigen Eindrücken aus der letzten Woche, muss ich dennoch sagen, dass Vega für mich eine der schönsten Regionen Norwegens bleibt und dass ich trotzdem wieder gebucht haben. Die 18 kg erreicht man mit ein bisschen Mühe trotzdem und eigentlich kommt es ja mehr auf das Abenteuer an. Ich bin auch fest überzeugt, dass es hier in den nächsten Wochen ordentlich Fangmeldungen hagelt. Also Männers gebt euch Mühe und beweist, dass noch Fische da sind!