Gaensejunge
Norwegenjunkie
Da ich auch im Binnenland sehr viel angeln gehe brauche ich regelmäßig Angelwürmer. Leider ist der nächste Angelladen von mir 15Km entfernt und die Qualität der dort angebotenen Dendobena Angelwürmer lässt häufig auch zu wünschen übrig. Zudem sind sie nicht gerade preiswert. Ich bevorzuge die Dendobenwürmer beim angeln als Würmbündel gegenüber den Tauwürmern, da sie meist doch länger am Haken halten, quirliger sind und nicht so schlapp wie die Tauwürmer am Haken runterhängen.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Würmern von "superwurm.de" gemacht. Topp Ware und Würmer in sehr guten Größen. Allerdings lohnt sich der Kauf da erst in größeren Mengen die dann auch gut gehältert werden wollen, da sie sonst kaputt gehen.
Was liegt also näher als sich eine Wurmfarm zuzulegen, wo die Würmer artgerecht gehältert werden können und sich sogar noch vermehren. Fertige Wurmfarmen die übers Internet angeboten werden sind recht teuer, die preiswerteste fängt bei ca. 80 € an und die Preise gehen bis zu über 200€.
Dabei ist das Prinzip einer Würmfarm recht simpel: Eine Wurmfarm besteht meist aus 3 oder 4 Schalen, sogenannten "Tabletts". Die unterste Schale hat einen Ablauf und dient zum sammeln des "Wurmtees". Das ist die Flüssigkeit die bei der Verrottung von Kompost durch die Würmer entsteht. Diese Flüssigkeit wird in der untersten Schale gesammelt und ist ein ausgezeichneter Flüssigdünger für Pflanzen und kann dem Gießwasser beigegeben werden. Aus diesem Grund besitz die unterste Schale einen Ablasshahn um den "Wurmtee" von Zeit zu Zeit abzulassen. Über diese Auffangschale kommt eine weitere Schale (Tablett), deren Boden mit einem Gitter oder Löchern versehen ist, damit der Wurmtee ablaufen kann.
Zwischen Wurmteeschale und der nächsten oben aufgesetzten Schale kommt noch Gartenflies oder ein Fliegengitter, damit die Würmer nicht in den Würmtee fallen und dort ertrinken.
Die Schale über der Auffangschale wird nun mit etwas Erde und Wurmfutter gefüllt. Dann werden die Würmer dazu gegeben.
Würmer lieben Zellulose. Ein super Startfutter sind also eingeweichte Wellpappen oder einfach eingeweichtes Zeitungspapier. Danach kann mit Küchenabfällen gefüttert werden. Hier aber nur pflanzliche Abfälle füttern, kein altes Brot, Käse, Fleich etc., diese Sachen sind ungeeignet.
Sind die Küchenabfälle in der untersten Schale von den Würmern fast aufgefressen, wird die nächste Schale aufgesetzt. Die Würmer kriechen nun durch die Löcher in die nächste Schale und fangen an hier die Küchenabfälle zu zersetzten. Halten sich in der untersten Schale keine oder nur noch sehr wenige Würmer auf, ist der Zersetzungsprozess abgeschlossen und die unterste Schale kann entfernt werden und die darüberliegende Schale ist nun die "unterste". Der Wurmhummus aus der untersten Schale kann nun entnommen werden und ist eins der besten Pflanzendünger die es gibt. Je nachdem wie viele Abfälle anfallen, rotieren hier also 2-3 Schalen von unten nach oben. Wichtig ist hier vor allem für ausreichende Feuchtigkeit zu sorgen, damit die Wurmfarm nicht zu trocken ist. Am besten man verwendet dazu eine Sprühflasche mit Wasser...
Nun zu meinem Eigenbau da fertige Wurmfarmen mir zu teuer waren oder nicht gefallen haben. Aber Achtung: Dendobenas neigen stark zu Ausbruchsversuchen bei Dunkelheit! Wer also keine böse Überraschung erleben will, sollte seine Eigenbauwurmfarm so gestallten, dass die Würmer nicht ausbrechen können!!!
Ich habe mir bei Obi 4 Eurostapelkisten mit den Maßen 60X40X12 cm gekauft. Aber Achtung, diese Kisten gibt es mit einer durchgehenden Griffmulde und ohne. Gebraucht werden die Boxen ohne Griffmulde, da sonst ja dort die Würmer entfliehen könnten. Zu den Stapelboxen gibt es noch passende Deckel.
Für den Ablauf der untersten Schale habe ich einen Regenfassablauf verwendet.
Damit der Ablauf so weit wie möglich am Boden der Schale montiert werden kann muss man den Rand der Stapelbox etwas ausarbeiten. Außerdem habe ich die schwarze Mutter auf einer Seite noch etwas abgefeilt, um so weit wie Möglich mit dem Ablauf an den Boden der Auffangschale zu kommen. Sonst bleibt beim ablassen zu viel "Würmtee" in der Schale zurück...
Jetzt müssen noch die Schalen für die Küchenabfälle am Boden mit Löchern versehen werden, durch die die Würmer durchkriechen können. Ich habe dazu erst mit 4 mm vorgebohrt und dann auf 8 mm aufgebohrt. Versucht man gleich mit 8 mm zu bohren, läuft einen der Bohrer immer weg, vorbohren ist also einfacher. Das Material der Kisten lässt sich auch sehr gut Bohren und platzt nicht. Das bohren der vielen Löcher ist eben eine Fleißaufgabe ....
Nun kann die Schale über der Auffangschale für die Würmer befüllt werden. Zuerst legt man sich am besten eine Lage Papier in die Schale und darauf habe ich dann die eingeweichte Wellpappe eingefüllt. Die Wellpappenmischung hatte ich noch zusätzlich mit Laub von unserer Weide versetzt...
Nun noch eine Schicht mit feuchter Gartenerde aufgefüllt und dann die Würmer dazu gegeben ....
Die Würmer verkriechen sich sofort in der so vorbereiteten Erde, da sie kein Licht mögen...
Nun kommt die erste Schicht mit Küchenabfällen und Kaffeesatz darauf und fertig ist die Wurmfarm mit der ersten Schale. Jetzt den Deckel nicht vergessen, sonst sind die Würmer bei Dunkelheit auf und davon....
Die Wurmfarm mit der ersten Schale...
Und hier die komplette Farm mit 3 Schalen für mehr Küchenabfälle. Es gibt auch fertige Systeme mit 4 Schalen, hier muss ich erst einmal sehen ob ich eine vierte Schale brauche, die kann ich dann aber jederzeit nachkaufen....
Im Nachgang habe ich den Deckel noch mit Luftlöchern zur ausreichenden Belüftung der Wurmfarm versehen. Damit die Würmer nicht durch die Luftlöcher türmen können, habe ich diese mit Fliegengitter und Silikon verschlossen...
Die Kosten für diese Wurmfarm liegen bei knapp 50€ für das Material, der Arbeitsaufwand liegt bei knapp 3 h.
Das soll es erst einmal gewesen sein,
Gruß Jens
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Würmern von "superwurm.de" gemacht. Topp Ware und Würmer in sehr guten Größen. Allerdings lohnt sich der Kauf da erst in größeren Mengen die dann auch gut gehältert werden wollen, da sie sonst kaputt gehen.
Was liegt also näher als sich eine Wurmfarm zuzulegen, wo die Würmer artgerecht gehältert werden können und sich sogar noch vermehren. Fertige Wurmfarmen die übers Internet angeboten werden sind recht teuer, die preiswerteste fängt bei ca. 80 € an und die Preise gehen bis zu über 200€.
Dabei ist das Prinzip einer Würmfarm recht simpel: Eine Wurmfarm besteht meist aus 3 oder 4 Schalen, sogenannten "Tabletts". Die unterste Schale hat einen Ablauf und dient zum sammeln des "Wurmtees". Das ist die Flüssigkeit die bei der Verrottung von Kompost durch die Würmer entsteht. Diese Flüssigkeit wird in der untersten Schale gesammelt und ist ein ausgezeichneter Flüssigdünger für Pflanzen und kann dem Gießwasser beigegeben werden. Aus diesem Grund besitz die unterste Schale einen Ablasshahn um den "Wurmtee" von Zeit zu Zeit abzulassen. Über diese Auffangschale kommt eine weitere Schale (Tablett), deren Boden mit einem Gitter oder Löchern versehen ist, damit der Wurmtee ablaufen kann.
Zwischen Wurmteeschale und der nächsten oben aufgesetzten Schale kommt noch Gartenflies oder ein Fliegengitter, damit die Würmer nicht in den Würmtee fallen und dort ertrinken.
Die Schale über der Auffangschale wird nun mit etwas Erde und Wurmfutter gefüllt. Dann werden die Würmer dazu gegeben.
Würmer lieben Zellulose. Ein super Startfutter sind also eingeweichte Wellpappen oder einfach eingeweichtes Zeitungspapier. Danach kann mit Küchenabfällen gefüttert werden. Hier aber nur pflanzliche Abfälle füttern, kein altes Brot, Käse, Fleich etc., diese Sachen sind ungeeignet.
Sind die Küchenabfälle in der untersten Schale von den Würmern fast aufgefressen, wird die nächste Schale aufgesetzt. Die Würmer kriechen nun durch die Löcher in die nächste Schale und fangen an hier die Küchenabfälle zu zersetzten. Halten sich in der untersten Schale keine oder nur noch sehr wenige Würmer auf, ist der Zersetzungsprozess abgeschlossen und die unterste Schale kann entfernt werden und die darüberliegende Schale ist nun die "unterste". Der Wurmhummus aus der untersten Schale kann nun entnommen werden und ist eins der besten Pflanzendünger die es gibt. Je nachdem wie viele Abfälle anfallen, rotieren hier also 2-3 Schalen von unten nach oben. Wichtig ist hier vor allem für ausreichende Feuchtigkeit zu sorgen, damit die Wurmfarm nicht zu trocken ist. Am besten man verwendet dazu eine Sprühflasche mit Wasser...
Nun zu meinem Eigenbau da fertige Wurmfarmen mir zu teuer waren oder nicht gefallen haben. Aber Achtung: Dendobenas neigen stark zu Ausbruchsversuchen bei Dunkelheit! Wer also keine böse Überraschung erleben will, sollte seine Eigenbauwurmfarm so gestallten, dass die Würmer nicht ausbrechen können!!!
Ich habe mir bei Obi 4 Eurostapelkisten mit den Maßen 60X40X12 cm gekauft. Aber Achtung, diese Kisten gibt es mit einer durchgehenden Griffmulde und ohne. Gebraucht werden die Boxen ohne Griffmulde, da sonst ja dort die Würmer entfliehen könnten. Zu den Stapelboxen gibt es noch passende Deckel.
Für den Ablauf der untersten Schale habe ich einen Regenfassablauf verwendet.
Damit der Ablauf so weit wie möglich am Boden der Schale montiert werden kann muss man den Rand der Stapelbox etwas ausarbeiten. Außerdem habe ich die schwarze Mutter auf einer Seite noch etwas abgefeilt, um so weit wie Möglich mit dem Ablauf an den Boden der Auffangschale zu kommen. Sonst bleibt beim ablassen zu viel "Würmtee" in der Schale zurück...
Jetzt müssen noch die Schalen für die Küchenabfälle am Boden mit Löchern versehen werden, durch die die Würmer durchkriechen können. Ich habe dazu erst mit 4 mm vorgebohrt und dann auf 8 mm aufgebohrt. Versucht man gleich mit 8 mm zu bohren, läuft einen der Bohrer immer weg, vorbohren ist also einfacher. Das Material der Kisten lässt sich auch sehr gut Bohren und platzt nicht. Das bohren der vielen Löcher ist eben eine Fleißaufgabe ....
Nun kann die Schale über der Auffangschale für die Würmer befüllt werden. Zuerst legt man sich am besten eine Lage Papier in die Schale und darauf habe ich dann die eingeweichte Wellpappe eingefüllt. Die Wellpappenmischung hatte ich noch zusätzlich mit Laub von unserer Weide versetzt...
Nun noch eine Schicht mit feuchter Gartenerde aufgefüllt und dann die Würmer dazu gegeben ....
Die Würmer verkriechen sich sofort in der so vorbereiteten Erde, da sie kein Licht mögen...
Nun kommt die erste Schicht mit Küchenabfällen und Kaffeesatz darauf und fertig ist die Wurmfarm mit der ersten Schale. Jetzt den Deckel nicht vergessen, sonst sind die Würmer bei Dunkelheit auf und davon....
Die Wurmfarm mit der ersten Schale...
Und hier die komplette Farm mit 3 Schalen für mehr Küchenabfälle. Es gibt auch fertige Systeme mit 4 Schalen, hier muss ich erst einmal sehen ob ich eine vierte Schale brauche, die kann ich dann aber jederzeit nachkaufen....
Im Nachgang habe ich den Deckel noch mit Luftlöchern zur ausreichenden Belüftung der Wurmfarm versehen. Damit die Würmer nicht durch die Luftlöcher türmen können, habe ich diese mit Fliegengitter und Silikon verschlossen...
Die Kosten für diese Wurmfarm liegen bei knapp 50€ für das Material, der Arbeitsaufwand liegt bei knapp 3 h.
Das soll es erst einmal gewesen sein,
Gruß Jens